Köln Triathlon 2014 – ein Rookie und die Routiniers

Beim diesjährigen Köln Triathlon ging die BSG BML mit einem Einzelstarter und zwei Staffeln an den Start. Neben den erfahreneren Team-Kollegen glänzte Martin Biehl mit seinem Debut in der Triathlon-Staffel. Mit prima Leistungen ergatterte BSG-Einzelstarter Bernd Göllner Platz 5 seiner Altersklasse über die Olympische Distanz und die Plätze 8 und 20 im Starterfeld von mehr als dreißig Staffeln über die Halbdistanz.

Köln, 08. September 2014: Wie viel Adrenalin flutet vor dem Start durch die Adern? Zu seinem allerersten Triathlon-Event bringt Martin Biehl eine ordentliche Portion Aufregung mit. Bei der Team-Besprechung am Regattahaus des Fühlinger Sees ist aber auch den Routiniers an Martins Seite die Nervosität beim Verteilen der Startnummern anzumerken. Welche der Nummer-Aufkleber bekommen die Radfahrer? Und wo ist denn verflixt nochmal die Badekappe?

Ein Jahr Vorfreude

Aufregung mischt sich mit Vorfreude – der Köln Triathlon gilt für die meisten BSG-Triathleten als eines der Highlights im Jahr. Die Großveranstaltung zieht viele Sportler und Besucher auch von auswärts an. Eine Atmosphäre, die anspornt. Und die Schwimmstrecke entlang der begrenzten Bahnen des Fühlinger Sees erlaubt schnelle Schwimmzeiten im Freiwasser ohne Orientierungsprobleme.

Harte Begegnung

Unzählige bunte Badekappen schaukeln vor dem Schwimmstart im Wasser. Endlich ist es soweit! Die beiden pinkfarbenen Kappen vor den Startbojen gehören zu Sandy Herr und Birgit Kleber. Beide sind ganz auf sich selbst konzentriert. Welche Position ist optimal, um sich schnell freizuschwimmen? Der Startschuss fällt und das Feld zieht sich Richtung Wendeboje in fast einem Kilometer Entfernung. Birgit geht deutlich zu schnell an; später wird sie dafür Seitenstechen kassieren. Sandy teilt sich ihr Rennen gut ein. Doch im Gerangel an der Wendeboje passiert es: Ein Tritt Richtung Kopf reißt Sandy die Schwimmbrille vom Gesicht, ein weiterer trifft sie schmerzhaft an der Brust. Verärgert muss sie ihre Brille neu richten und zurück in ihr Rennen finden. Dennoch erzielen Sandy und Birgit mit einigen Sekunden Abstand zum Vorjahr persönliche Bestzeiten.

Nervös? Jein!

Warten, das Equipment noch mal schnell checken und dann treffen die ersten Sportler in der Wechselzone ein – für Albert Wulff und Gerhard Becker ist höchste Aufmerksamkeit gefragt. Sie zählen zu den erfahrenen Sportlern im Team. Während sich Gerhard gelassen gibt, räumt Albert etwas nervöse Anspannung ein. Denn kein Rennen ist vorhersehbar, betont er.

Technik, die nicht begeistert

Noch heißt es Warten in der “Starterbox” der Staffeln. Einige Staffeln haben schon gewechselt, dann treffen erst Birgit, kurz darauf Sandy ein. Start für die Radfahrer! Albert und Gerd rasen im Wahnsinnstempo durch Köln; zum Glück steht der Blitzer-Marathon erst einige Tage später bevor. Über die 90 Kilometer Radstrecke halten sie einen Schnitt von etwa 36 Stundenkilometern. Wie schnell fahre ich genau? Leider muss sich Albert bei dieser Frage auf Gefühl und Erfahrung verlassen, da sein GPS basierter Fahrradcomputer im Tunnel keine Signale mehr empfängt und ihm den Streik ansagt. Wackelige Technik kontrastiert mit absoluter Verlässlichkeit: Albert und Gerhard fahren wie in den Vorjahren Spitzenzeiten und bringen den Zeitchip ‘right in best time’ zu den Läufern ins Etappenziel.

Warten im Käfig der Wechselzone

Wie verbringen die Läufer die Zeit in der Wechselzone? Möglicher Wind für die Radfahrer oder technische Probleme mit dem Rad können sich deutlich auf die Zeiten auswirken. Rolf Hahn und Martin Biel stehen auf Abruf bereit. Etwas warmlaufen, aber nie zu weit entfernen und den Wechsel verpassen! Martin hat sein privates Fan- und Unterstützer-Team dabei; in der Wechselzone aber sind die Sportler auf sich allein gestellt. Über den Zutritt wachen die Referees. Dafür bleibt Martin noch Zeit, um mit Rolf zu plaudern und sich letzte Experten-Tipps abzuholen. Rolf, Leiter der BSG BML hat bereits einige Triathlon-Events als Einzel- und Staffelstarter ins Ziel gebracht.

Irgendwann sind sie dann da: Zuerst trudelt Albert, dann Gerhard ein! Mit letzter Kraft reißen sie sich den Zeitchip vom Knöchel, dann machen die Muskeln dicht. Eine Zerrung für Albert. Erschöpft brauchen die beiden jeweils einige Minuten, um “runterzukommen”. Dann staksen sie zu den Schwimmerinnen auf der Zieltribüne, die bereits Kaffeekränzchen zelebrieren und den Läufern zuschauen.

Die Härte: Kölner Brücken in drückender Hitze!

Rolf und Martin geben Gas. Langsam hat sich der angenehme Sonnenschein zu einer drückenden Hitze entwickelt. Martin lässt sich anfeuern und genießt sogar seinen anspruchsvollen Lauf. Rolf beweist wieder einmal starke Nerven – die Strecke führt die Läufer über schmale Aufstiege und über Brücken sowie am schattenlosen Rheinufer entlang. Rolf sieht einige Sportler straucheln oder erschöpft innehalten. Dann ein stechender Rückenschmerz, auch das noch! Jetzt heißt es: Bis zum Ziel beißen. Nach ihrem Halbmarathon in klasse Zeit laufen Rolf und Martin jeweils mit ihren Staffel-Kollegen ins Ziel – Platz 8 und 20 für die BSG BML!

Bernd – “heimlicher” Start und wieder vorn dabei

Und Einzelstarter Bernd Göllner? Haderte zunächst mit seiner Teilnahme, startete dann doch überraschend am Triathlon-Samstag und gibt dann im Nachhinein seine super Platzierung bekannt (5. Platz seiner Altersklasse, dabei geringe Zeitabstände zu den vor ihm Platzierten). Herzlichen Glückwunsch, Bernd, zur gewohnt tollen Leistung!

(Birgit Kleber)

Ergebnisse

Einzelstart Olympische Distanz
1,5 km Schwimmen / 40 km Radfahren / 10 km Laufen
Bernd Göllner
Gesamtzeit: 02:46,18 Stunden (5. Platz der AK 60)

Staffel Halbdistanz
1,9 km Schwimmen / 90 km Radfahren / 21 km Laufen

Birgit Kleber / Albert Wulff / Rolf Hahn
Gesamtzeit: 04:43,59 Stunden (8. Platz)

Sandy Herr / Gerhard Becker / Martin Biehl
Gesamtzeit: 05:08,44 Stunden (20. Platz)